Zehn in Bad Boll, gar 16 in Geislingen, fünf in Göppingen. In Lauterstein und Dürnau oder in Salach – ein Defibrillator? Fehlanzeige! Zumindest weiß Andreas Bachmann nicht verbindlich, ob, wo und wie viele des lebensrettenden medizinischen Hilfsmittels sich in den einzelnen Kommunen des Landkreises befinden. Von insgesamt 89 kennt der Leiter des Rettungsdienstes des DRK-Kreisverbandes die Standorte und auch ihre Zugänglichkeit. Er geht indes davon aus, dass es tatsächlich etwa dreimal so viele gibt. Die sollen nun katalogisiert werden. Immer, wenn dann einer der Disponenten der Integrierten Leitstelle (ILS) einen Notruf durch einen Ersthelfer entgegen nimmt, kann er auch auf den Standort des nächstgelegenen Defibrillators hinweisen und so die Helfer bei der Reanimation eines Herz-Kreislauf-Stillstandes unterstützen. „Dieses DEFI-Verzeichnis, das wir erstellen wollen, stellt also eine weitere Verbesserung der Versorgung der Menschen im Notfall dar“, betont Peter Welsch, der Leiter der ILS. Die Initiative geht aus einem Projekt zur Verbesserung der Reanimationsversorgung hervor, an dem neben neun weiteren Rettungsdienstbetreibern aus ganz Deutschland auch der DRK Kreisverband Göppingen teilgenommen hat. Die entsprechende Software wurde Ende letzten Jahres beschafft und von Stefan Wilk, Systemadministrator der ILS entsprechend eingerichtet. Jetzt bitten er, Andreas Bachmann und Peter Welsch um die Mithilfe der Landkreisbevölkerung. Wer kennt Standorte von Defibrillatoren? In Unternehmen, Schulen oder Sportstätten? In Arztpraxen, Rathäusern oder Einkaufsmärkten? „Melden Sie uns diese Standorte“, bittet Andreas Bachmann. „Wir werden sie verifizieren und können, wenn sie in unser System eingespeist sind, künftig bei Alarmierungen auch auf diese Defibrillatoren zurückgreifen.“ „Wir sind für jede Meldung dankbar“, ergänzt Peter Welsch. Die Daten werden künftig ständig aktualisiert werden – neue Standorte aufgenommen, Defis, die demontiert werden, entfernt. Stefan Wilk betont, dass das Online-Formular zur Meldung von Defis übersichtlich gestaltet sei. „Wer will, kann sich auch als Ansprechpartner registrieren lassen“, ergänzt Andreas Bachmann. Er verweist darauf, dass diese DEFI-Map auf Initiative des Roten Kreuzes realisiert werde. „In Norwegen übernimmt dies eine staatliche Stelle“, weiß er.
Standorte können über die Homepage des DRK-Kreisverbandes (www.drk-goeppingen.de) oder die Ersthelfer-App (www.ersthelfer-gp.de) gemeldet werden. Auf einer Karte des Landkreises werden dort alle Standorte ersichtlich sein.