Die Hauptaufgabe der Bergwacht ist die Rettung von verunfallten Personen in schwierigem und absturzgefährdetem Gelände. Zu diesem umfassenden Aufgabenspektrum zählt auch die Höhenrettung.“ So ist es auf der Homepage der Bergwacht Geislingen-Wiesensteig zu lesen.
Nur geht das nicht aus dem Effeff, sondern muss geübt werden. Dafür hatten sich jüngst zwölf Bergretter das Hochwerk der Firma Bornack in Marbach am Neckar ausgesucht, ein ehemaliges Dampfkraftwerk. Die Aufgabe: die Bergung von Verletzten aus großen Höhen und Tiefen.
In den Industrie- und technischen Versorgungsanlagen lassen sich eine Vielzahl an Notfall-Szenarien nachstellen, wie sie in der Realität vorkommen können und für welche die Bergretter gewappnet sein müssen. Strommasten, Schächte, Kessel, Gebäudekanten und Kräne dienten dabei als Übungsobjekte.
Rettung aus 35 Meter Höhe
So galt es beispielsweise, einen erkrankten Kranführer von einem rund 35 Meter hohen Portalkran nach unten zu bringen, eine Person von einem Strommast zu retten oder einen Arbeiter aus einer Kesselöffnung senkrecht herauszuholen. Dabei stand das Handling spezieller Rettungsgeräte im Vordergrund. Hierbei ist die Entwicklung nicht stehengeblieben. Inzwischen gibt es spezielle Seilbahnsysteme, Flaschenzüge, einen Rettungssitz und einen Hubschrauber-Bergesack, mit denen die Helfer die Verunglückten in Sicherheit bringen.
Besonders gefährlich sind bei der Bergung Verunglückter Metall- und Gebäudekanten, an denen die Seile und Anschlagmittel beschädigt werden können. Auf all dies zu achten und Vorsorge zu treffen, war ein wichtiger Teil des Übungsverlaufs.
Die beiden Ausbilder, die bei der Höhenrettung der Stuttgarter Berufsfeuerwehr aktiv sind, gaben wertvolle Tipps und Tricks zu den technischen Rettungen. Zudem zeigten sie auch, welche Techniken die Höhenrettung der Berufsfeuerwehr einsetzt und welche Gefahren und Grenzen für die Bergwacht in Industrieanlagen und Kanalsystemen zu erwarten sind. Außer anspruchsvollen Rettungsübungen hatten die Ausbilder auch spezielle Team-Aufgaben für die Bergwacht vorbereitet. So mussten beispielsweise die Retter gemeinsam eine etwa vier Meter hohe Wand ohne Hilfsmittel erklettern. Bei dieser Aufgabe punkteten die Bergretter durch ihr großes gegenseitiges Vertrauen und ihre guten Kletterfähigkeiten.
Info Wer mehr über die Bergwacht Geislingen-Wiesensteig erfahren möchte, kann sich auf www.bergwacht-geislingen-wiesensteig.de informieren.