Geislingen - „Der Blutbedarf geht zurück“, sagt Eberhard Weck vom DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg und Hessen. Normalerweise würden täglich 2.600 Blutspenden in den beiden Bundesländern benötigt, derzeit seien es aber lediglich 1.800 bis 2.000. Wegen der Ausbreitung des Coronavirus fahren die Kliniken die elektiven Maßnahmen zurück (wir berichteten): Alle geplanten Behandlungen, die derzeit nicht zwingend notwendig sind, werden verschoben. Auf diese Weise sollen Betten in den Krankenhäusern für Corona-Patienten freigehalten werden. Das hat Folgen für die Spendetermine: „Wenn es weniger Operationen gibt, fällt natürlich auch der Blutbedarf“, erklärt Weck.
In der Jahnhalle in Geislingen wird deswegen am 7. April kein Blut gespendet. Man habe derzeit genug Vorrat, versichert der Pressesprecher. Man entscheide nun von Woche zu Woche, welcher Blutspendetermin tatsächlich stattfinde – das gelte auch für alle folgenden Termine im Landkreis Göppingen. Ursprünglich geplant waren als nächstes: Schlierbach am 24. April, Wäschenbeuren am 28. April, Mühlhausen am 29. April, Donzdorf am 30. April, Böhmenkirch am 6. Mai, Eislingen am 26. Mai.
Problematisch könnte es bei der Versorgung erst werden, wenn die Corona-Krise beendet sei und schönes Wetter die Spendewilligen dazu verleite, lieber in den Biergarten zu gehen, um wieder Zeit mit den Freunden zu verbringen, mutmaßt der Pressesprecher. Derzeit dürfen nach Verordnungen der Landesregierung maximal zwei Menschen draußen unterwegs sein. Wenn dieses Gebot nach der Krise falle, sei es nachvollziehbar, wenn der Wunsch nach Nähe zu anderen besonders groß würde, sagt Weck. Das könnte für die Blutspendetermine nach der Pandemie aber schwierig werden.