Samstags in die Schule? In der Göppinger Pestalozzi-Schule ist an einem Samstag im November ganz schön was los. Das DRK hat die DRK-Schulsanitäter*innen zum Schulsanitätstag eingeladen, rund 80 Schulsanitäter*innen aus dem Landkreis sind gekommen, dazu Ausbilder*innen und Expert*innen des DRK und – für die nicht unwichtige Verpflegung – die DRK-Bereitschaft Hattenhofen, die für das Frühstück sorgt. Auch DRK-Präsident Peter Hofelich geht an diesem Samstag zur Schule, er grüßt und begrüßt die Schulsanitäter*innen höchstpersönlich. Das es so viele aktive Jugend-Rotkreuzler gibt freut ihn, im Landkreis gibt es rund 600. Einige von ihnen sind auch Schulsanitäter und die sind am Samstag in die Pestalozzi-Schule gekommen. Sie alle zeichnet aus, dass sie aus „reinem Humanismus handeln, ohne Geld“. So wie es der Anspruch des Roten Kreuzes sei: „Den Menschen helfen, menschlich, unparteiisch.“ So machen das auch die Mitglieder des DRK-Kreisverbandes, „der eine besonders aktiver Kreisverband ist“, sagt Hofelich. „Wir tragen die Flamme der Menschlichkeit weiter, in eine Welt, die das brauchen kann, für eine friedliche, humane Welt.“ Da schwingt dann schon etwas Pathos mit, aber das darf auch mal zum Frühstück sein, vor allem dann, wenn es stimmt. Frisch gestärkt geht es dann ans Werk, der Schulsanitätstag ist nicht nur zum Schulterklopfen und Brezelessen da, sondern auch, um etwas zu lernen. Das Organisations-Team rund um Tobias Neugebauer, Leiter der Rotkreuzdienste, und Lukas Holzapfel hat sich einiges einfallen lassen, fünf Stationen gibt es für die Schulsanitäter, die ihr Wissen und Können auffrischen können – sie alle haben Erste-Hilfe-Kurse und Schulsanitäter-Ausbildung längst absolviert.
Und sie lernen auch Neues kennen. Neu ist für viele ein großes Schlauchboot im Klassenzimmer. Die Mitarbeiter*innen der DRK-Wasserwacht haben es mitgebracht, im Klassenraum aufgeblasen und auf ein paar Tische gestellt. Mit dabei haben die Männer der Wasserwacht auch jede Menge Bänder und Seile, sie führen den Schulsanitäter*innen die verschiedensten Knoten und Knoten-Techniken vor, je nachdem wer oder was gesichert werden soll. Nicht knoten, sondern malen können die Schulsanitäter*innen im Werkraum der Schule. T-Shirts oder Stofftaschen können per Schablone und Farbe mit einem Aufdruck versehen werden, besonders beliebt sind „lautstarke“ weiße T-Shirts, die mit dem „Lautstark“-Logo der gleichnamigen Jugendrotkreuz-Kampagne bedruckt werden können, gerne in knallrot. So ein bisschen Rot gibt es auch im Raum der „Notfalldarstellung“, dort geht es zu wie im Schminkraum in Hollywood: Ausbilder Torsten Seipel zeigt den Schülern, wie „Unfallopfer“ für eine DRK-Übung geschminkt werden. Für eine ordentliche Verbrennung am Arm braucht er nur etwas rote Farbe und Gelatine-Platten aus dem Supermarkt. Unter die Gelatine-Platten hält er ein Feuerzeug, die Platten mit den „Brandblasen“ werden dann kurz in Wasser eingelegt, dann sind sie weich genug und kommen auf den schon rot eingefärbten Unterarm des „Opfers“, sieht ganz schön echt aus. Wie Verletzte transportiert werden können – mit oder ohne Trage, das führt der Hattenhofener DRK-Bereitschaftsleiter Daniel Schneider vor. Mit der Trage ist es relativ einfach: drauflegen, anschnallen und dann – wichtig – Trage vorne und hinten gleichzeitig hochheben. Und ohne Trage? Auch ganz einfach, mit dem Gürtel. Also Gürtel raus, irgendjemand hat immer einen dabei, und dann den Gürtel unter den Achseln des Verletzten verlegen und ziehen, möglichst mit zwei Personen, zur Not geht es auch allein. Vor allem wenn Verletzte schnell aus einem Gefahrenbereich gebracht werden müssen und keine Trage zur Hand ist, kommt die Gürteltechnik zum Einsatz. Enger schnallen müssen die Schulsanitäter ihre Gürtel aber nicht, die DRK-Bereitschaft Hattenhofen hat auch ein Mittagessen gekocht, Hamburger satt für alle.