· NWZ 2020

Leitstelle erhält mehr Platz

Yvonne Baumann und Manuel Müller beim Tagesgeschäft in der Integrierten Leitstelle. In den kommenden Monaten entstehen neue Räume für die Mitarbeiter.

Landratsamt, Stadtverwaltung, Feuerwehr und DRK beschließen, die Integrierte Leitstelle auszubauen. Das Projekt kostet zwei Millionen Euro.

Die integrierte Leitstelle, angesiedelt bei der Göppinger Feuerwehr, wird technisch und räumlich erweitert. Das hat die Arbeitsgruppe Integrierte Leistelle (AG ILS), welche aus Vertretern des Landratsamtes, der Stadtverwaltung und der Feuerwehr Göppingen sowie des DRK-Kreisverbandes besteht, beschlossen. Die Gremien aller drei Partner haben dem zugestimmt. Der Göppinger Oberbürgermeister Guido Till, der SPD-Landtagsabgeordnete und Kreisverbandspräsident des DRK Peter Hofelich und Landrat Edgar Wolff unterschrieben den neuen Vertrag.

Die Leitstelle wird vom DRK-Kreisverband Göppingen, der Stadt Göppingen in der Feuerwache Göppingen betrieben. Aufgrund von neuen Anforderungen an die Technik und der damit verbundenen Anbindung an den Digitalfunk sei es unabdingbar, ein neues Einsatzleitsystem und neue Technik einzuführen. Dies sei im Hinblick auf die Umstellung auf Voice-over-IP-Technik (VoIP) zwingend erforderlich. Durch die steigende Anzahl der Notrufe und Krankentransporte in den vergangenen Jahren wächst die Arbeitsbelastung bei den Leitstellendisponenten stetig an.

Personal wird eingestellt

Guido Till, Oberbürgermeister der Stadt Göppingen, ist froh darüber, dass die Stadt durch die Bereitstellung zusätzlicher Räumlichkeiten in der Feuerwache dazu beitragen konnte, den Fortbestand der Leitstelle in den Räumen der Feuerwehr zu ermöglichen. Nach den Bauarbeiten sei Raum für zusätzliches Personal vorhanden, welches eingestellt werden soll.

Der aktuelle Zeitplan sieht vor, dass die Arbeiten im 1. Quartal 2021 abgeschlossen sind. Hofelich ist sich sicher, dass die Arbeiten gut umsetzbar sind. Die Fachplaner und Handwerker wurden zum Teil bereits beauftragt. Landrat Wolff betonte, dass die ILS außerordentlich wichtig für den Schutz und die Sicherheit der Bevölkerung in der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr sei.

Den knapp 20 Mitarbeitern soll ab 2021 doppelt so viel Fläche zur Verfügung stehen, teilt das Rote Kreuz mit. In zwei Büros, die bislang von der Göppinger Feuerwehr genutzt wurden und auf einem Viertel des Lehrsaales werden zusätzliche Arbeitsplätze eingerichtet. Gut die Hälfte ist beim Roten Kreuz beschäftigt, etwa 40 Prozent sind Angehörige der Feuerwehr.

Rund um die Uhr sind mindestens ein Mitarbeitender des DRK und einer der Feuerwehr im Dienst. Unabhängig davon, bei welchem Träger sie arbeiten, sind die Disponenten durch eine Zusatzausbildung in der Lage, Einsätze auch aus dem jeweils anderen Bereich zu beurteilen und entsprechende Einsätze zu veranlassen. Rettungsdienste oder Feuerwehren werden alarmiert, Einsätze werden nachbereitet.

Nicht nur die Zahl der Anrufe und der Einsätze, die über die Leitstelle koordiniert werden und damit die Zahl der Disponenten ist in den vergangenen Jahren gestiegen (siehe Infokasten). Es sollen auch weitere EDV-Administratoren beschäftigt werden. Die immer komplexere und umfangreichere Technik macht dies notwendig. Sie werden Softwareprogramme updaten, die digitale Alarmierung umsetzen und auch den Digitalfunk, der zu einem späteren Zeitpunkt eingeführt werden wird, betreuen. Deshalb wird gleichzeitig mit dem unumgänglichen Umbau die gesamte Leitstellentechnik erneuert. Die Kommunikationsanlage sei so alt wie die Leitstelle – die gesamte Einrichtung sei in die Jahre gekommen, teilt das DRK mit.

Die Kosten von rund zwei Millionen Euro teilen sich Landkreis und Rotes Kreuz. Dessen Anteil wird über die Krankenkassen refinanziert werden.

Info Träger der Feuerwehrleitstelle ist der Landkreis, er hat den Betrieb bereits 1978 der Stadt Göppingen übertragen. Das Deutsche Rote Kreuz ist Träger der Rettungsleitstelle im Landkreis. Mit der Umwandlung im Jahr 2006 in eine integrierte Leitstelle ergab sich eine gemeinsame Trägerschaft von Landkreis und DRK. Die Leitstelle ist Schaltzentrale und Alarmierungsstelle für Notrufe, sie koordiniert Krankentransport und nimmt Anrufe für den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116 117 entgegen.

Einsätze des Roten Kreuzes in Zahlen

Einsätze20142019
Rettungswagen12.85218.774
Notarzt5.1417.497
Krankentransport22.25722.266
Kassenärztlicher Notdienst4.410 (2016)4.191
Feuerwehr1.5861.899
Sonstige Vermittlung über Nr. 116 1173.313 (2016)5.858