Wenige Wochen erst absolvierte Safiyye Yilmaz ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) beim DRK-Kreisverband Göppingen, als sie einen ganz besonderen Einsatz absolvieren musste, der ihr lange im Gedächtnis bleiben wird. Eine ältere Dame in Krummwälden hatte ihren DRK-Notruf nicht turnusgemäß bestätigt. Auf den Rückruf von Safiyye Yilmaz, die an diesem Novembertag Bereitschaft für den Hausnotruf hatte, reagierte sie nicht. Also fuhr die 20-Jährige nach Krummwälden. Auch auf das Klingeln wurde nicht reagiert. „Ich schloss die Haustüre auf und mir fiel sofort auf, dass alle Vorhänge zugezogen und es im Haus dunkel war.“ Sie hörte jemand schwer atmen, folgte dem Geräusch und fand die alte Dame auf dem Boden liegend. Schnell erkannte die FSJlerin, dass es sich um einen schweren Notfall handelte. „Ich sah, dass es ihr nicht gut ging und meinte zu sehen, dass ein Mundwinkel hängt.“ Der Notruf war schnell abgesetzt und auch Angehörige informiert. „In kürzester Zeit war eine Helferin-vor-Ort zur Stelle. Das war für mich eine große Erleichterung.“ Auch das Team des DRK-Rettungsdienstes war schnell da. Der Notarzt, der ebenfalls alarmiert worden war, entschied, dass die Seniorin in das Göppinger Klinikum Christophsbad eingewiesen werden wird. Weshalb sie den Notfallknopf des Hausnotrufes nicht gedrückt hat, darüber kann Safiyye Yilmaz nur spekulieren. „Sie war nicht ansprechbar und wohl so verwirrt, dass sie keinen Alarm abgesetzt hat.“ Gleichwohl habe der Notruf wohl Schlimmeres verhindert. „Dass sie keine turnusgemäße Meldung abgeschickt hatte, war für uns das Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt.“
Aktuell sind an das DRK-Notrufsystem im Landkreis 1.240 Teilnehmende angeschlossen. „In diesem Jahr hatten wir bislang 483 Einsätze“, informiert Svenja Wörz, beim DRK-Kreisverband zuständig für das Angebot für Senior*innen. „Dabei mussten unsere Mitarbeitenden 15 mal den Rettungsdienst alarmieren.“ Der Blick in ihre Statistik sagt ihr, dass sich insbesondere tagsüber und nach 22 Uhr die Einsätze häufen. „Gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit steigt die Zahl der Einsätze“, ist die Erfahrung der vergangenen Jahre.