„Ich ziehe ein positives Fazit. Ich habe uns als selbstbewusste und selbstreflektierte Organisation erlebt.“ Peter Hofelich, Präsident des Roten Kreuzes im Landkreis zog am Ende eines intensiven Diskussionsabends eine positive Bilanz, hatte sich zudem gefreut, dass Mitte März zahlreiche haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitenden ins DRK-Zentrum am Eichert gekommen waren. Sie waren eingeladen, sich in den Strategieprozess „DRK der Zukunft“ des DRK-Landesverbandes Baden-Württemberg einzubringen. „Diese Strategie wird aktuell in allen Kreisverbänden diskutiert.“ Denn: „Wir wollen zeitgemäß sein und bleiben.“ Nichts sei „in Beton gegossen“.
Was an diesem Abend erarbeitet worden sei, „fließt alles in die Überlegungen des Landesverbandes ein. Wir entwickeln so eine Vision und eine Mission“, so Peter Hofelich. Zuvor hatte sich bereits das Kreisverbandspräsidium eingehend mit dem Strategieprozess befasst und einen entsprechenden Arbeitskreis gebildet. Peter Hofelich bekräftigte: „Der gesamte Kreisverband ist angesprochen und eingeladen, sich zu beteiligen.“ In drei Arbeitsgruppen wurden drei Themenschwerpunkte von den rund 40 Teilnehmenden intensiv und konstruktiv diskutiert. „Es handelt sich um hochinteressante Schlüsselfragen,“ unterstrich Peter Hofelich.
Unter der Leitung von Rüdiger Trautmann stellte sich eine Gruppe der Frage „Worauf sind wir stolz beim DRK?“ Es ist die Vielfältigkeit des Spektrums an Möglichkeiten, sich zu engagieren und zu arbeiten, aber auch der Angebote für die Menschen im Landkreis – und damit die Bearbeitung von gesellschaftlich relevanten Themen. Betont wurde die Diversität der und in den Gemeinschaften, der Zusammenhalt bei Diensten und Einsätzen, das Miteinander immer auch zwischen Haupt- und Ehrenamt und die Qualität der Arbeit. Ganz gleich, in welchem Bereich. Stolz sind DRKler*innen auf die Verankerung und die Anerkennung in der Gesellschaft. Und darauf, dass der Verband fortschrittlich, modern und offen für Neues sei.
„Was unterscheidet das DRK Baden-Württemberg von anderen Organisationen?“ diskutierte Thomas Ruckh mit einer weiteren Arbeitsgruppe. Auch hier waren die Vielfalt und die Sichtbarkeit betont worden. Mit dem Blick über das Bundesland hinaus wurde betont, dass es sich um eine weltumspannende Organisation handle, die zudem ehrenamtlich nach genau definierten Grundsätzen geführt werde. In den Medien sei das DRK wesentlich häufiger genannt als andere Organisationen. Das Rote Kreuz sei ein Schutzzeichen, das im Einsatzfalle auch für andere Organisationen gelte. Das DRK organisiere Blutspenden und führe einen Feldkochwettbewerb durch.
Unter der Leitung von Jens Currle formulierte die dritte Gruppe ihre Vorstellungen zur Frage „Wofür wollen wir als DRK Baden-Württemberg in Zukunft ganz besonders stehen?“ Hier waren eher Aspekte betrachtet worden, die es zu verbessern gelte. Insbesondere sollten die Kernaufgaben gestärkt und das Krisenmanagement im Katastrophenfall verbessert werden. Die vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass die Bevölkerung auf Katastrophen nicht gut vorbereitet sei. Hier gelte es, mehr auszubilden. Besonders in den Blick genommen werden müsse die Nachwuchsarbeit des Verbandes, die durch die Pandemie stark gelitten habe. Die Gleichberechtigung mit anderen Hilfsorganisationen wie der Feuerwehr wurde ebenso angeregt wie ein einheitliches Erscheinungsbild von Haupt- und Ehrenamt.
Nach der Vorstellung im Plenum lud Peter Hofelich ein, bei Regionalkonferenzen sich weiter zu engagieren. Bei einem kleinen Imbiss wurde weiter diskutiert und von den Teilnehmenden die konstruktive Atmosphäre und einmal mehr das gute Miteinander betont.
Info:
Wer sich weiter in den Prozess einbringen will, kann die Vorschläge bei der Regionalkonferenz in der DRK-Kreisgeschäftsstelle Böblingen in der Umberto-Nobile-Straße 17 in Sindelfingen am 6. Mai (10 bis 17 Uhr) mitdiskutieren. Weitere Informationen bei den ehren- und hauptamtlichen Führungskräften.
Der Landesverband wird im Herbst festlegen, welche der formulierten Vorschläge aufgegriffen werden. Zum Ende des Jahres wir mit der Umsetzung begonnen.