Es gibt erfreulich viele Schulsanitäter im Landkreis Göppingen. Damit diese rausfinden, was das DRK im Kreisverband Göppingen noch zu bieten hat außer Erster Hilfe und Sanitätsdienst, bot das Jugendrotkreuz jetzt einen Schulsanitätstag an: 80 Kinder und Jugendliche nahmen teil.
Die Schüler, die am Schulsanitätstag teilgenommen haben, kennen sich aus in Erster Hilfe und wissen, was zu tun ist bei kleineren Verletzungen, wie man einen Verband anlegt oder wie sie bei Vergiftungen reagieren müssen. Das alles haben sie bereits bei einer speziellen Ausbildung des Jugendrotkreuzes oder von einem dafür ausgebildeten Kooperationslehrer gelernt.
Dass das DRK viel mehr zu bieten hat, und dass das Miteinander viel Spaß macht, das erfuhren sie jetzt bei einem Schulsanitätstag in der J.-G.-Fischer-Gemeinschaftsschule in Süßen. Der wurde erstmals von Silke Grupp, der Betreuerin des Schulsanitätsdienstes mit dem seit diesem Jahr als Kreisjugendleiter agierenden Chris Widera organisiert.
Mit einem Frühstück begann der Tag. Damit die Kinder nicht nur mit ihren Freunden zusammen sind, sondern sich alle im Lauf des Tages kennenlernen, mischte Chris Widera die Gruppen durch. Die wanderten zu den sechs Stationen im Schulbereich: Wie etwa raus zur Feuertreppe, dort hatten sich Mitglieder der Göppinger Bergwacht stationiert. Hier wurde es spannend, die mutigen Schülern – fast alle – ließen sich von den Profis angurten, stiegen übers Treppengeländer in den zweiten Stock und ließen sich von dort abseilen. Ein Moment der Überwindung – gefolgt vom großartigen Gefühl eines Erfolgserlebnisses.
„Voll witzig“ fanden die Kinder die Promille-Brille. „So eine wünsche ich mir zu Weihnachten“, sagte Deniz begeistert, als er das Teil mit dem geriffelten und eingeschränkten Sichtfeld aufsetzte und sich plötzlich total betrunken fühlte. Die Schüler versuchten die Treppen auf und ab zu steigen mit der Brille, auf einer Linie zu balancieren und manche tanzten damit Cha-Cha-Cha.
„Der Tag soll in erster Linie Spaß machen und eine Gelegenheit für die Kinder sein, sich untereinander auszutauschen“, erklärte Chris Widera, „sie sollen erkennen, dass mehr hinterm Roten Kreuz steckt als das, was sie bisher kennengelernt haben“. Dass Funken nichts mit „chatten“ zu tun hat, merkten die Jugendlichen schnell bei der praktischen Übung.
In der Turnhalle präsentierte die Wasserwacht mit Trockenübungen, worauf es bei ihnen ankommt. „Dort schwimmen die Teilnehmer über einen imaginären See und retten jemanden“, erklärte Chris Widera.
Draußen stand noch ein RTW, ein Rettungstransportwagen, den sich die Kinder erklären und zeigen ließen. Und nicht zuletzt hatten sie bei den Jugendsanitätern der zukünftigen Jugendsanitätsgruppe Eislingen die Möglichkeit, ihr bereits erworbenes Schulsanitäter-Fachwissen aufzufrischen, nochmals die Herz-Lungen-Wiederbelebungsmaßnahmen zu üben und auszuprobieren, wie sie im Notfall richtig mit einem Defibrillator umgehen müssen.
Direkt nach dem Mittagessen demonstrierten die Rettungshunde in einer Sonder-Demo ihr Können und entdeckten Vermisste.
Die Schüler ließen sich beim Schulsanitätstag in Süßen von Mitgliedern der Göppinger Bergwacht aus dem zweiten Stock abseilen.