Die Grafik ist alarmierend – für alle Blutgruppen ist der Bestand niedrig bis kritisch, „für die Blutgruppe 0 Rhesus negativ so knapp, dass wir von den Blutspendediensten nur kontingentiert beliefert werden,“ beklagt Dr. Lutz Zabel, Chefarzt des Alb-Fils-Klinikums. Da ist es gut, dass es Menschen gibt, die nicht nur Blut spenden, sondern sich ehrenamtlich engagieren. Damit die regelmäßigen Spendenaktionen, die von Geislingen bis Ebersbach stattfinden, reibungslos verlaufen, braucht es nämlich nur nicht das medizinische Fachpersonal des DRK-Blutspendedienstes Baden-Württemberg-Hessen. Ohne die Ehrenamtlichen ginge nichts. „Im Landkreis sind wir im Jahr bei etwa 40 Terminen aktiv“, so DRK-Kreisbereitschaftsleiterin Ulla Rapp. Durchschnittlich zehn Ehrenamtliche sind dann im Einsatz. Eine, die sich seit vielen Jahren ganz selbstverständlich in ihrer Freizeit für andere Menschen einsetzt, ist Simone Eberle (Foto rechts). Auch heute ist sie im Einsatz, baut ab 13 Uhr alles für die Spendenaktion in der Schlierbacher Sporthalle auf, wird dann an der Anmeldung sitzen – wie seit annähernd 25 Jahren immer wieder. Sie engagiert sich bei Blutspendenaktionen des DRK in Schlierbach und Ebersbach, in Uhingen und gelegentlich auch in Eschenbach. „Ohne uns Ehrenamtlichen wären die Aktionen nicht möglich“, weiß die sympathische Zellerin aus ihrer langjährigen Erfahrung. Denn die ehrenamtlichen Rotkreuzler übernehmen nicht nur für den Auf- und Abbau oder die Ausschilderung und die Einlasskontrolle. Sie kaufen ein und sorgen für das leibliche Wohl der Spenderinnen und Spender. Da kommen leicht bis zu acht Stunden Einsatz zusammen. „Wir werden von Familienangehörigen und der Freiwilligen Feuerwehr unterstützt“, freut sich die Sanitätshelferin. Sie war vor knapp 20 Jahren von ihrer Schwiegermutter gefragt worden, ob sie einmal für sie einspringen könnte. „Damals arbeiteten man an der Aufnahme noch mit Schreibmaschine und Kopierer.“ Just zu dem Termin, als Simone Eberle eigentlich nur aushelfen wollte, wurde der PC eingeführt. Dienst an der Anmeldung kann seither nur machen, wer entsprechend geschult ist. Und sich auch mit dem Anmeldungssystem auskennt, das mit der Pandemie eingeführt wurde. „Die Terminvergabe hat nicht nur für uns Erleichterungen gebracht. Auch die Spender freuen sich, dass es keine langen Wartezeiten mehr gibt.“
Für Simone Eberle ist es eine Selbstverständlichkeit, zu helfen und natürlich spendet sie seit ihrem 18. Lebensjahr auch selbst – kann auf fast 60 Blutspenden zurückblicken. Und hat ihre ganze Familie überzeugt, ebenfalls Blut zu spenden – auch ihre drei erwachsenen Kinder. Wenn sie heute in Schlierbach bei der Anmeldung sitzt, freut sie sich, altbekannte Gesichter zu sehen. „Viele kommen seit Jahren und es fällt auf, wenn sie einmal fehlen.“ Simone Eberle engagiert sich aber nicht nur bei den Blutspendenaktionen. Sie übernimmt Sanitätsdienste und hat auch an Feldkoch- und Betreuungslehrgängen teilgenommen. Und so war sie auch bei der Hochwasserkatastrophe ganz selbstverständlich im Einsatz – im Dienst für andere. „Wir benötigen etwa 6200 Blutkonserven pro Jahr“, so Dr. Zabel. Ob die immer und in allen Blutgruppen weiterhin bereitstehen werden, scheint ihm fraglich und so blickt er in eine eher düstere Zukunft. Das Alb-Fils-Klinikum entwickle deshalb bereits jetzt entsprechende Strategien, um dem Mangel entgegenzuwirken.
„Blutgruppe 0 Rhesus negativ kann nur kontingentiert beliefert werden.“ Dr. Lutz Zabel, Chefarzt des Alb-Fils-Klinikums
Gedenken an den Entdecker der Blutgruppen
Weltblutspendetag ist das Geburtsdatum des Entdeckers der Blutgruppen, Karl Landsteiner(1868 bis 1943). Seit 20 Jahren wird an diesem Tag weltweit auf die Unverzichtbarkeit von gespendetem Blut aufmerksam gemacht.
Die nächste Blutspendenaktion im Landkreis findet heute ab 14.30 Uhr in der Sporthalle Bergreute in Schlierbach statt. Informationen zu allen Terminen und Anmeldung unter https://www.blutspende.de/startseite