„Eine Sicherheitsnadel durch die Spitze der Zunge und die mit einem Faden festbinden, damit sie nicht nach hinten fällt!“. Was wie die Szenerie eines Gruselfilms klingt, war tatsächlich einmal eine hochoffizielle Anweisung zum Vorgehen bei einer Mund-zu-Mund-Beatmung. Zum Glück gehört dieses Vorgehen von Ersthelfenden längst der Vergangenheit an. Nadja Opitz als „Putzfrau Hildegard, Sven Feiner als „Hausmeister Horst“ und Sylvia Wittig als ihr „Opfer“ hatten es humorvoll ins Szene gesetzt und damit bei der Einweihung der neuen Räume des DRK-Ortsvereines Eislingen die Lacher auf ihrer Seite.
„Wir sind sehr glücklich, dass wir endlich hier angekommen sind und sind sicher, dass wir hier unsere Arbeit noch erfolgreicher fortsetzen können“. Thomas Ruckh war die Freude anzusehen, die er empfand, als er Ende Januar die neu geschaffenen und gestalteten Räume des DRK-Ortsvereins Eislingen gemeinsam mit den Mitgliedern des Ortsvereins und zahlreichen Gästen einweihen konnte. Der Einweihung eines großen Schulungssaales, des Büros und zweier Lagerräume gingen viele Jahre der Provisorien und vorübergehenden Standorte voraus.
Auch Peter Hofelich freute sich, dass die Zeit der Provisorien für den Ortsverein vorbei sei. „Unsere Ortsvereine sind in modernen und zeitgemäßen Räumen untergebracht und können so ihren vielfältigen Aufgaben gerecht werden“, so der DRK-Kreisverbandspräsident. Auch die Eislinger hätten nun Räume, um weiter erfolgreich arbeiten zu können, um auch die bislang bereits sehr erfolgreiche Jugendarbeit fortsetzen zu können. Er rief die zahlreichen Veranstaltungen in Erinnerung, bei denen die engagierten Mitglieder des Ortsvereines ganz selbstverständlich dabei sind. Zu ihnen gehören Stadtfeste oder auch die „Blaulicht-Meile“ beim jährlichen Weltkindertag. Insgesamt seien es im vergangenen Jahr 29 Sanitätsdienste gewesen, die die knapp 30 Aktiven übernommen hatten. Dem anwesenden Oberbürgermeister und den Mitgliedern des Gemeinderates dankte er für die jährliche Ehrungsveranstaltung für Blutspender und die Rotkreuz-Helfer. „Es ist angebracht, sie zu ehren“, so Peter Hofelich. Peter Hofelich dankte auch der Familie Hommel, die sich bei der Ausgestaltung der Räume und der Vermietung äußerst entgegenkommend gezeigt hatte.
„Sie sind ein fester Bestandteil des sozialen Lebens in unserer Stadt“, hatte Oberbürgermeister Klaus Heininger betont. Das Stadtoberhaupt verhehlte nicht, dass er sich bei der Feuerwehr ein „Blaulichtzentrum“ gewünscht hätte, das sich freilich aus organisatorischen Gründen nicht habe verwirklichen lassen. Der Oberbürgermeister bedankte sich für die Durchführung der Blutspende-Aktionen in der Eislinger Stadthalle, die sich regelmäßig großen Zustroms erfreuen. Es sei für die Stadt eine Selbstverständlichkeit, die Blutspender im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung zu ehren für ihren Dienst am Menschen und dabei gleichzeitig das ehrenamtliche Engagement der Rotkreuzler einer breiten Öffentlichkeit in Erinnerung zu rufen. Es sei für die Stadt zudem kein langes überlegen gewesen, sich an den Mietkosten für die neuen Vereinsräume zu beteiligen.
Klaus Heininger war nicht mit leeren Händen gekommen und überreichte Thomas Ruckh eine Kaffeemaschine.
Der hatte die wesentlichen Stationen des Ortsvereines in einem Bilderrundgang in Erinnerung gerufen. Tatsächlich kann er auf eine lange Geschichte zurückblicken, wenn er auch erst vor wenigen Jahren förmlich gegründet worden war. Der erste Erste-Hilfe-Kurs war indes bereits 1908 durchgeführt worden. In den dreißiger Jahren war eine eigenständige Sanitätskolonne gegründet worden – die 72. im Württembergischen Sanitätsverein. In den siebziger Jahren spezialisierte sich die Eislinger Rotkreuzbereitschaft auf Fernmeldetechnik als Beitrag für die übergeordnete Arbeit im DRK-Kreisverband. „Daneben steht weiterhin die sanitätsdienstliche Betreuung in Eislingen im Fokus“, betonte Thomas Ruckh. Aus den Fernmeldern wurde später die heute noch aktive Gruppe Information und Kommunikation die den Einsatzleitwagen des DRK Kreisverbands betreibt.
Gemeinsam mit ihren Gästen feierten die Ortsvereinsmitglieder ihren neuen Mittelpunkt mit einem Glas Sekt und vielen guten Gesprächen.