Rettungshundestaffel

Ansprechpartner

Tanja Bertermann
Bereitschaftsleiterin
Tel.: (01 74) 1 63 17 08
E-Mail: tanja.hommel(at)yahoo(dot)de

Die Spürnasen im Landkreis

Die Rettungshundestaffel des DRK Göppingen besteht meistens aus ca. 15 bis 20 Staffelmitgliedern und ca. 20 Hunden. Vom Welpen bis zum mehrfach geprüften Flächensuchhund ist bei uns alles vertreten. Auch findet man bei uns keine bestimmte Rasse; unsere Hunde sind eine bunt gemischte Gruppe aus Labrador, Schäferhund, Golden Retriever, Australian Shepherd, Weimaraner, Cattle dog, Schafpudel und einigen Mischlingen.

Zurzeit werden in der Rettungshundestaffel des DRK Göppingen ausschließlich Flächensuchhunde ausgebildet.

Um ein Rettungshund zu werden, sollte ein Hund einige Voraussetzungen mitbringen:

Jeder mittelschwere und mittelgroße Hund ist grundsätzlich zum Rettungshund geeignet, die Rasse spielt hierbei eigentlich keine Rolle. Er sollte lernfreudig sein und einen großen Spieltrieb mitbringen, da 90% der Ausbildung auf dem Spiel- und Futtertrieb basieren. Begonnen werden kann schon im Welpenalter, auch mit älteren Hunden ist ein Einstieg möglich, jedoch sollte er nicht älter als drei Jahre zu Ausbildungsbeginn sein.

Nach ca. sechs Monaten „Probezeit“ legt das Hundeteam einen Eignungstest ab. Dieser beinhaltet folgende Punkte:

  • Spiel- und Beutetrieb
  • Bindung an den Hundeführer
  • Verhalten gegenüber Fremdpersonen
  • Verträglichkeit mit anderen Hunden
  • Verhalten bei optischen Umwelteinwirkungen
  • Verhalten bei akustischen Einwirkungen
  • Verhalten bei Feuer und Rauch
  • Begehen von unangenehmen Untergründen
  • Überqueren eines Laufbrettes und Durchlaufen eines Tunnels

Den Abschluss bildet ein kleiner Verweistest. Hierbei versteckt sich der Hundeführer oder eine dem Hund bekannte Person, sichtbar für den Hund. Dieser soll nun großes Interesse zeigen, diese Person zu finden und bei ihr zu verweilen.

Ein sicheres, unbefangenes und unerschrockenes Verhalten sollte in allen Teilen des Eignungstests erkennbar sein. Aggressives und überängstliches Verhalten führt zum Ausschluss.

Mit bestandenem Eignungstest kann mit der weiteren Arbeit zum Flächensuchhund begonnen werden:

Spielerisch lernen die Hunde Menschen zu suchen und zu verbellen. Die ersten Schritte hierbei sind, dass die Hunde lernen eine Person anzubellen, um ihr heißersehntes Spielzeug oder Futter zu bekommen. Anfangs sind die Verstecke noch sehr einfach, um dem Hund schnell einen Erfolg geben zu können. Im Laufe der Ausbildung (ca. 2-3 Jahre) werden die Verstecke immer schwerer, sodass der Hund bis zur Prüfungsreife gelernt hat, große Waldgebiete zuverlässig abzusuchen und gefundene Personen anzuzeigen.

Am Prüfungstag muss das Rettungshundeteam ein etwa 30.000 qm großes Waldstück innerhalb von 20 Minuten absuchen. Eine dem Hundeführer unbekannte Anzahl von Personen muss gefunden, vom Hund angezeigt und vom Hundeführer sanitätsdienstlich versorgt werden. Nur wenn diese Prüfung jährlich bestanden wird, können die Teams im Notfall eingesetzt werden.

Es ist sehr wichtig den Hund ständig neuen Situationen auszusetzen. Immer wieder wird mit völlig fremden Personen trainiert. Ebenso mit Menschen die Alkohol getrunken haben, die aggressiv dem Hund gegenüber sind oder die versuchen, den Hund zu streicheln und von seiner Arbeit abzulenken.

Nur ein gut ausgebildeter Rettungshund kann all diese Situationen ohne Aggressivität oder Angst meistern.

Im Einsatzfall kann ein Rettungshund eine Suchbreite von ca. 50 Metern zuverlässig absuchen. In einer Suchkette wären für diese Breite mind. 30 Personen notwendig. Hier zeigt sich der Vorteil von Hunden vor allem bei Nacht und in unwegsamen Geländen die nicht, oder nur schlecht, einsehbar sind.

Auch die Staffelmitglieder, sowohl Hundeführer als auch Helfer, sollten ein paar Voraussetzungen mitbringen:

  • gesund, etwas sportlich
  • belastbar
  • anpassungsfähig
  • kameradschaftlich
  • „Händchen“ für den Hund
  • eigenverantwortlich handeln können
  • keine Angst vor Hunden und Dunkelheit

Außerdem benötigen Sie viel Zeit für Training (2 x 4 Stunden pro Woche), Fortbildungen, Einsätze, Vorführungen und Sanitätsdienste.

Ausbildung
Ein Rettungshundeteam kann nicht ohne die gute Nase des Hundes arbeiten, aber auch nicht auf das Wissen des Hundeführers verzichten.

Zur Aufgabe der Rettungshundestaffel gehört nicht nur das Suchen und Auffinden von Personen, sondern auch die qualifizierte Erstversorgung der Person. Somit muss jeder Hundeführer bei der ersten Prüfung den Sanitätshelfer A+B vorweisen. Diese Ausbildung wird während des Trainings immer wieder wiederholt und vertieft.

Weiter müssen sich die Hundeführer in Geländen bewegen, die sie oftmals noch nie gesehen haben, somit ist eine fundierte Ausbildung in der Orientierung im Gelände wichtig- also der Umgang mit Karte und Kompass.

Um die Kommunikation aufrecht zu erhalten, sind alle Helfer im Umgang mit BOS -Funkgeräten ausgebildet.

Dazu kommt noch eine Ausbildung in einsatztaktischen Grundlagen und psychologischem Verhalten, da beides immer wichtig ist, um den Einsatz mit der größtmöglichen Option auf Erfolg zu absolvieren.

Ebenso die Ausbildung in Aufzucht und Erziehung von Hunden (Kynologie), ohne die man einen Hund für diese Aufgabe nicht richtig vorbereiten könnte.

Um im Notfall seinem Hund helfen zu können, darf die Erste-Hilfe-Ausbildung am Hund nicht vergessen werden.