Kreis Göppingen - Seit über 30 Jahren gilt europaweit die Notrufnummer 112. Am 11. Februar wird mit einem europäischen Aktionstag daran erinnert. Mit Blick auf diesen besonderen Tag zieht Andreas Bachmann, der Leiter des Rettungsdienstes im DRK-Kreisverband Göppingen, eine positive Bilanz für das vergangene Jahr. Mehr Notarzt- und Rettungsdiensteinsätze, steigende Zahlen im Krankentransport – die Mitarbeitenden des Rettungsdienstes des Roten Kreuzes waren im vergangenen Jahr stärker gefragt als im Vorjahr. Andreas Bachmann sieht mehrere Gründe dafür: „Der demografische Wandel spielt eine große Rolle. Die Bevölkerung wird älter, damit steigen die gesundheitlichen Einschnitte.“ Bachmann sieht einen Grund auch darin, dass „Strukturen in der ambulanten Versorgung wegfallen oder in früheren Jahren besser funktionierten“. So funktioniere der hausärztliche Notdienst über die Nummer 116 117 kaum. Und er erkenne ein zunehmendes Anspruchsdenken in der Bevölkerung.
Was die Hilfsfristen – also die Zeit von der Alarmierung bis zum Eintreffen am Notfallort – anbetrifft, spiele der Landkreis nach wie vor in der Spitzengruppe im Land mit. „Bei den Rettungswagen sind wir im Land auf Platz eins“, erklärte Bachmann. Bei den Einsätzen mit Notärzten „konnte die Hilfsfrist nicht immer eingehalten werden“. Dennoch liegt der Kreis hier in der Statistik auf Rang sieben.
Weitere Verbesserungen bei den Hilfsfristen verspricht sich der Rettungsdienstleiter von der neuen Notarztwache Göppingen-Öde im Göppinger Westen und von der Erweiterung der Kompetenzen der Rettungskräfte. Seit diesem Jahr dürfen qualifizierte Notfallsanitäter Maßnahmen ergreifen, die bislang Notärzten vorbehalten waren.
Ein Rettungswagen wurde im Vorjahr über die integrierte Leitstelle 13 323 Mal alarmiert. Im Jahr 2022 lag die Zahl der Alarmierungen noch bei 12 813. Notärzte rückten im Vorjahr 7825 Mal aus. Beim Krankentransport stiegen die Fahrten um über 26 Prozent auf 15 119. Das DRK hatte 2023 ein insolventes Krankentransportunternehmen übernommen.